„Kirschbaum“
Gestaltung und Übereinstimmung mit dem Ort
An der Schnittstelle zur kleinmassstäblicher Wohnbebauung orientiert sich das neue Integra-Hauptgebäude als Produktionsbetrieb deutlich an den Grossformen des Industriegebietes. Die Adresse und der Eingang liegen klar erkennbar an der Allmendstrasse. Mit seiner einladenden und offenen Geste empfängt es Nutzer und Besucher und leitet sie wie selbstverständlich zum zentral gelegenen Empfang. Der Eingangsbereich ist grosszügig und übersichtlich. Ein breites Vordach dient als Empfang, Warteraum und Velounterstand gleichzeitig. Der solitäre Kirschbaum (Prunus avium ‚Plena’) kündigt mit seinen Blüten, Blättern und Herbstfarben die Jahreszeiten an, die runde Sitzbank um den Stamm ist Ort zum Warten und Empfangen. Im Bereich der Erweiterung des Gebäudes in einer 2. Etappe entsteht ein einfacher Baumgarten. Eine Wiese mit schnell wachsenden Schwarz- und Grauerlen ist umrahmt von einer hüfthohen Wildhecke mit einheimischen Heckengehölzen, die präzise geschnitten wird. Im offenen Mensa Aussenraum steht analog zum Eingang ein Kirschbaum (Prunus avium). Das Kirschbaumzimmer ist gefasst von einer ebenfalls hüfthohen Hecke aus Traubenkirsche (Prunus padus).
Funktionalität
Durch die zentral gelegene Hauptverteilung sind alle Bereiche in Kürze erreichbar. Grosszügige Nischen im Korridorbereich können als Kommunikationszonen genutzt werden und unterstützen die Orientierung mit ihrem Blick ins Grün. Der Aussenraum der Mensa und Cafeteria, sowie der Baumgarten sind im sonnigen und ruhigen Südwesten des Baukörpers angeordnet. Anlieferung und die Einfahrt zur Tiefgarage befinden sich auf der Nordseite des Gebäudes. Alle Räume sind behindertengerecht erschlossen, grosszügige Korridore bieten ausreichend Platz zum Manövrieren. Es wird möglichst wenig innere Masse verkleidet, damit ein angenehmes Raumklima erreicht werden kann. Durch die optimale natürliche Belichtung der Räume, kombiniert mit einem effektiven Beschattungssystem, können die Betriebskosten massiv reduziert werden. Das Verhältnis von Energiebezugsfläche zu Volumen wird durch den Anbau der 2. Etappe weiter optimiert.
Wirtschaftlichkeit
Hohe Flexibilität für die Zukunft wird durch ein einfaches Tragsystem gewährleistet. Sämtliche Bauteile mit unterschiedlichen Lebenserwartungen sind getrennt und können separat rückgebaut und ausgetauscht werden.
Nutzung: Betreutes Wohnen und Arbeiten, Kantine, Verwaltung
Auftragsart: Eingeladener Projektwettbewerb 2011
Auftraggeber: Integra, Stiftung für Behinderte im Freiamt