25. April 2018
«Vier Gewinnt»
Situation
Die bauliche Umgebung des Schulareals ist ein Ort, an dem verschiedene Massstäbe spannungsvoll aufeinander prallen. In direkter Nachbarschaft stehen einerseits Schulhäuser aus unterschiedlichen Epochen und verschiedenen Massstäben, anderseits Einfamilienhäuser und Grünflächen. Das vorgeschlagene Konzept setzt auf eine klare funktionale Trennung zwischen der neuen Schule und dem Kindergarten. Dadurch wird eine gegenseitige Behin- derung im Betrieb vermieden. Die Schule ist als eigenständiges Gebäude in die bestehende heterogene Struktur konzipiert. Die Situierung des Neubaus wird auf dem Grundstück so gewählt, dass in südlicher Richtung genügend Erweiterungs- fläche für die Schule bleibt. Durch die klare Positionierung dieses markanten Volumens und seiner Aus- richtung an den Erlenweg erhält der Schulkomplex eine neue „Adresse“. Das kompakte Gebäude beansprucht lediglich einen kleinen Fussabdruck und unterstreicht somit die Durchlässigkeit des bestehenden Schulareals. Der Kindergarten besetzt die südwestliche Ecke des Perimeters. Durch seine Position, Form und Ausrichtung wird die Besonnung des Gebäudes ideal ausgenutzt und zugleich im Osten ein sicherer Raum für die Gartennutzung geschaffen.
Umgebungsgestaltung
Das Projekt enthält gezielte, minimalisierte Eingriffe und Ergänzungen, welche die ursprüngliche Durchsichtigkeit nicht unter- bricht, sondern ergänzt und die Einteilung des Geländes in verschiedene Zonen besser klärt.
Schulhaus:
Durch die Positionierung der neuen Schule zwischen dem Singsaal und der Sporthalle werden zwei öffentliche Korridore aufgespannt, welche den Erlenweg mit dem Schulplatz verbinden. Im Bestreben, den öffentlichen Raum funktional und gestalterisch aufzuwerten, werden spielerische Inselelemente einge- setzt. Diese werden vor das neue Schulhaus platziert und beinhalten Sitzplätze, schattenspendende Bäume und einen Kiesbelag, der als Retentionsfläche genutzt werden kann.
Kindergarten:
Durch die städtebauliche Situation wird der Aussenraum in zwei Bereiche gegliedert. Es entstehen grosszügige, gut besonnte Aussenräume, die den Kindern unter- schiedliche und vielfältige Spielmöglich- keiten bieten. Der Umgebungsraum des neuen Kinder- gartens wird mit Einfriedungen und Geräte- räumen gefasst. So kann für die Kinder ein sicherer Freiraum garantiert werden.
Nutzung
Ziel ist es, ein kompaktes Gebäude zu entwickeln, welches kurze Wege bietet, und eine effektive und unkomplizierte Erweiterung in einem zweiten Bauabschnitt zulässt. Die neugeschaffenen Räume sollen zugleich einen kreativen Rahmen bieten, an dem die Entwicklung der Schüler gefördert wird. Über einen Vorplatz am Erlenweg, und dem bestehenden Hof wird das Gebäude den Nutzern zugänglich gemacht. Vom Erdgeschoss – welches die Lehrerbereiche und einen Schüleraufenthaltsraum beinhaltet – führen zwei Treppen in die darüber- liegenden Unterrichtsgeschosse, sowie in den bestehenden Verbindungstrakt im Untergeschoss. Vier Klassenzimmer, zwei Gruppenräume und ein Sanitärkern pro Unterrichts- geschoss werden um eine zentrale Erschliessungszone angeordnet. Dadurch erhalten alle Räume eine ideale Belichtung und es wird gewährleistet, dass die gemeinsamen Gruppenräume von den Schulzimmern wie auch gangseitig erschlossen werden. Der Kindergarten verfügt über zwei Geschosse. Erschlossen werden diese über einen gedeckten Vorplatz an der Nord- fassade. In beiden Geschossen steht den Kindern ein grosszügiger Raum samt Sanitär- und Materialbox mit dazugehörigen Küche und einem Gruppenraum zur Verfügung. Von beiden Geschossen wird ein direkter und sicherer Zugang zur umfriedeten Grünfläche im Südosten gewährleistet.
Nutzung: Schule
Projektwettbewerb 2013
Auftraggeber: Gemeinde Oberentfelden