27. April 2018
„Pelikan“
Ortsbauliches und architektonisches Konzept
Die gesamten Schulbauten und die zugehörigen Aussenanlagen stehen in einem gemeinsamen orthogonalen Grundmuster, was deren Öffentlichkeit und Zusammengehörigkeit im Herzen von Oberrüti verdeutlicht. Der Neubau soll entlang der Hauptstrasse beim Dorfeingang von Norden möglichst diskret in Erscheinung treten, damit der Kirchturm der Pfarrkirche St. Rupert als markanter Schwerpunkt von Oberrüti und als wichtigstes Ortserkennungsmerkmal weiterhin seine Wirkung entfalten kann. Zudem verleiht die durch die Schulanlage durchlaufende Sichtachse zwischen bewaldetem Hügel und Kirchturmspitze dem Ort eine Einzigartigkeit, die mit dem Neubau sogar gestärkt werden kann. Drei neue Baumdächer helfen, die Aussenräume zu zonieren und die Aufenthaltsqualitäten in der Anlage zu steigern: Das neue Baumfeld beim Neubau schafft einen Filter zwischen den privaten Anstössern und bietet einen stimmigen Ankunftsort. Zwischen diesem und dem Neubau wird die Sichtachse zur Kirche freigespielt und eine grosszügige Erweiterung des Pausenplatzes geschaffen. Ein multifunktionaler Spielplatz grenzt direkt an den neuen Pausenplatz und dient auch der Freizeitnutzung. Ein Baumfeld mit Brunnen auf dem bestehenden Pausenhof schafft einen kleinräumigen und schattigen Aufenthaltsort für die Schüler. Die Parkierung im Hauptzugangsbereich wird neu unter Bäumen organisiert. Dadurch wird das Rasenspielfeld wirkungsvoll vom Zufahrtsbereich getrennt. Der bestehende Kindergartenaussenraum bleibt in seiner Grösse und Gestaltung erhalten. Das optionale Inline Spielfeld kann als selbstverständliches Modul am höchsten Punkt auf der Hügelkuppe vor dem Waldrand erstellt werden.
Funktionalität
Das neue Gebäude ist vertikal in drei klare Nutzungen aufgeteilt: Das öffentliche Eingangsgeschoss als Foyer mit Galerie und Sichtverbindung zu den Hallen, das untere Geschoss mit beiden Turnhallen und seinen Garderoben sowie der Unterrichtsbereich im oberen Geschoss. Alle drei Bereiche können unabhängig voneinander über die an der Fassade liegende Treppe erschlossen und damit auch benutzt werden, ohne einen „fremden“ Bereich durchqueren zu müssen. Beispielsweise können Vereine abends in den Turnhallen Sport betreiben, ohne dass sie unbedingt Zugang zum Foyer oder gar den Schulräumen erhalten. Der Sichtbezug vom Foyer zu den Turnhallen ist einerseits über die grosszügige Verglasung gewährleistet, andrerseits aber auch über eine kleine, zur Halle offenen Galerie, wo man seine Mannschaft auch lautstark anfeuern kann. Der Garderobenbereich ist funktional und kompakt organisiert, die Hallen können direkt von der Garderobe erschlossen werden, ohne mit den sauberen Turnschuhen den Gang nochmals durchqueren zu müssen.
Nutzung: Bildung, Sport
Auftragsart: Eingeladener Projektwettbewerb 2018, 3. Rang
mit david & von arx, landschaftsarchitektur gmbh, solothurn
Auftraggeber: Gemeinde Oberrüti AG