8. April 2022
Konzept:
Die bestehenden Bauten des öffentlichen Zentrums Rain
spannen sich an einer markanten Achse mit schöner
Baumallee auf. Die beiden ergänzenden Neubauten
Sporthalle und Tagesschule schmiegen sich mit ihren
Zugängen elegant in dieses System ein und stärken es. Ein
grosszügiges orthogonales Wegnetz komplettiert die
Erschliessung.
Neue Platzflächen mit Mergelflächen, schattenspendenen
Baumgruppen, Spiel- und Sitzgelegenheiten liegen ebenfalls
an diesem Wegnetz. Vor der Halle verbindet sich ein
grosszügiger, zum Teil gedeckter multifunktionaler Vorplatz
mit den Aussenräumen und bildet einen klaren Identitäts- und
Orientierungspunkt für die Gesamtanlage.
Durch das Freistellen der Tagesschule können die Nutzungen
der Freiräume ideal und grosszügig verteilt werden.
Zusammen mit dem Kindergarten und der Primarschule bildet
sie eine Zone, mit der die kleineren Kinder ihren eigenen, klar
definierten Pausenbereich erhalten.
Als Praline wird die grosse Dachfläche der Mehrzweckhalle
gestaltet. Das biodiverse Freiraumlabor kann im Unterricht,
aber auch in den Pausen und von der Tagesschule genutzt
werden.
Nutzungsflexibilität:
Da das grosse Eingangsfoyer in zwei separate Einheiten
unterteilt werden kann, ist der Festsaal mit eigenen
Garderoben und Toiletten komplett unabhängig von der
Dreifachhalle bespielbar.
Der Gymnastikraum kann als eine grosse Einheit unabhängig
vom Festsaal betrieben werden, Teile davon können aber
auch temporär mit der Festhalle verbunden werden, z.B. als
zusätzliche Zuschauertribünen.
Durch die beiden peripheren Treppenhäuser können alle 3
Hauptnutzungen Dreifachhalle, Festsaal und Gymnastikraum
separat und unabhängig voneinander auch abends genutzt
und erschlossen werden, ohne dass Personen Zutritt zum
gesamten Gebäude erhalten.
Etappierung:
Bereits in der 1. Etappe kann eine voll funktionsfähige
Dreifachhalle mit Duschen, Haustechnik und Fluchtwegen
erstellt werden, da sämtliche dieser dienenden Nutzungen im
massiven Kern untergebracht sind. Nach Abbruch der
bestehenden Halle können Festsaal sowie Gymnastikraum
als einfache und vorfabrizierte Holzkonstruktion in
Trockenbauweise angehängt werden.
Tragwerkskonzept:
Die Tragstruktur des Hallenbaus zeichnet sich durch einen
zentralen Garderoben-, Erschliessungs- und Nasszellentrakt
in Ortsbeton aus, der als Auflager und Aussteiffung für die
Holzkonstruktion in der Dachebene dient.
Die Brettschichtholzträger mit einem Achsabstand von rund
2.70 m überspannen die neue Dreifachhalle von der
Nordfassade bis zum zentralen Trakt und sind dort mit den
BSH Trägern, die den Aula und Eingangsbereich
überspannen, biegesteif verbunden und wirken somit als
Durchlaufträger.
An der Südfassade kragen die Träger um 4.50 m, bzw. 11 m
aus und bilden den überdeckten Eingangsbereich. Die BSH-
Stützen an der Südfassade sind durch das auskragende
Dach vor Bewitterung geschützt, diejenige an der
Nordfassade sind im Gebäudeinnern angeordnet. Die
Dachebene wird gebildet aus auf den Hauptträgern
aufgelegten Pfetten und einer darüber gespannten
Dreischichtplatte, die als Auflage für Dämmung, Abdichtung
und Begrünung dient.
Der Eingangs-Bereich wird durch eine Zwischendecke
überdeckt, die aus BSH-Trägern und Dreisschichtplatten
besteht und vom zentralen Trakt zu den Stützen der
Südfassade spannt.